Prof. Dr. Dennis-Kenji Kipker

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NKCS-Fachkonferenz 2025 in Köln: Digitalsouveränität als Frage der strategischen Autonomie Deutschlands

#Digitalsouveränität als Frage der strategischen #Autonomie Deutschlands: Anstelle an immer neuen und im Ergebnis weitestgehend wirkungslosen Definitionen zu werkeln, müssen wir endlich in das konkrete Handeln kommen, um uns in Deutschland und Europa nachhaltig resilient aufzustellen. Wie das gehen kann und wo die Prioritäten liegen sollten, darum ging es bei der Fachkonferenz 2025 des Nationalen Koordinierungszentrums für Cybersicherheit (#NKCS) Deutschland in Köln. Das NKCS hat zum Ziel, die Forschungsexzellenz und Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union in der Cybersicherheit zu stärken und ergänzt in seiner Funktion auf nationaler Ebene das „European Cybersecurity Competence Centre“ (#ECCC).

In meiner Eröffnungskeynote habe ich mich der zentralen Frage gewidmet, wie Europa seine digitale Souveränität angesichts wachsender geopolitischer und technologischer Abhängigkeiten zurückgewinnen kann. Digitale Souveränität bedeutet jedoch nicht Abschottung, sondern Kontrolle und Transparenz über zentrale digitale Infrastrukturen, über Datenflüsse, über technologische Entwicklungen und über die Bedingungen, unter denen digitale Innovationen entstehen.

Systemgefährdende Abhängigkeiten sind längst keine theoretische Gefahr mehr. Sie schwächen nicht nur die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Europas, sondern gefährden auch die freiheitlich-demokratische Grundordnung, weil sie strategische Verwundbarkeiten erzeugen. Die Problematik besteht jedoch nicht erst seit Donald Trumps Amtsantritt. Bereits die Enthüllungen Edward Snowdens im Jahr 2013 haben gezeigt, wie umfassend digitale Abhängigkeiten europäischer IT-Infrastrukturen von US-Diensten sind. Im Zuge der jüngsten geopolitischen Entwicklungen und dem wachsenden Einfluss globaler Technologiekonzerne hat diese Problematik jedoch eine neue Dimension erreicht.

Konkrete Lösungsansätze im Hinblick auf diese akute Herausforderung hat anschließend Alena Jakobs, Assistant Manager im cyberintelligence institute in Form der neuen „EU-Wertschöpfungsallianz Cybersicherheit & Resilienz“ (#EUCRA) vorgestellt, durch die eine europäische Anbieter- und Technologieplattform für wirklich digitalsouveräne Lösungen konkret operationalisiert wird. Zwar verfügen wir in der Europäischen Union schon über eine große Vielfalt an digitalsouveränen Lösungen, oft sind diese jedoch kaum sicht- und erschließbar.

Die Initiative, die das CII zusammen mit seinen Projektpartnern ins Leben gerufen hat, baut deshalb auf dem Konzept eines transparenten Registers technologischer Fähigkeiten auf, das Anbieter europäischer souveräner Lösungen in strukturierter Form abbilden und mittels „Smart Matching“ mit Bedarfen von Akteuren zusammenbringen soll. Damit wird nicht nur die Sichtbarkeit regionaler Innovation gestärkt, sondern zugleich ein Beitrag zur digitalen Souveränität geleistet:

https://cyberintelligence.institute/projekte/eucra-i-eu-wertschoepfungsallianz-cybersicherheit–resilienz

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Vor allem im Bereich der Informationssicherheit als alle Digitalisierungsbereiche betreffende Querschnittsmaterie sind Möglichkeiten zur berufsbegleitenden Weiterbildung wichtiger denn je – und der #Fachkräftemangel ist nicht nur ein deutsches oder europäisches Problem, sondern eine globale Herausforderung.

So sind laut dem kanadischen Information and Communications Technology Council (ICTC) bis zu diesem Jahr in Kanada bis zu 100.000 Stellen im Bereich Cybersicherheit besetzen. Obwohl viele Universitäten und Hochschulen im Land nachgezogen haben und entsprechende Ausbildungsprogramme in der Cybersicherheit anbieten, fehlen vielen Absolventen die praktischen Fähigkeiten, um die Alltagsanforderungen im Beruf eigenständig zu bewältigen. Ähnlich stellt sich aktuell auch die Situation in den USA dar: Zurzeit gibt es hier mehr als 700.000 offene Stellen in der Cybersecurity zu besetzen.

Um das Problem zu adressieren, werden zurzeit auch an weiteren Universitäten im Land neue Ausbildungsprogramme entwickelt. Einrichtungen wie die University of New Brunswick und das Seneca College haben beispielsweise neue Studienprogramme aufgebaut, die Labore, Simulationen und Partnerschaften mit der Industrie umfassen, um Ausbildung und Praxis besser zu verzahnen. Angelehnt hat man sich hier in Teilen auch an das Bildungssystem in #Israel, wo im „Cyber Education Center“ reale Cyberangriffe schon in der Ausbildung simuliert werden.

Die Kurse an der Universität Toronto umfassen unter anderem die Schwerpunkte „Enterprise IT Risk Management“, „Cyber Security Program Design“, „Cyber Security Incident Management“ sowie „Cyber Security Risk Assessment including Third Party Risk”. Wer mehr zum Thema wissen möchte, kann einen Einblick in das vollständige Kursprogramm auf der Website der UofT erhalten: https://learn.utoronto.ca/programs-courses/certificates/cyber-security-management

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